FachPack vs. Umwelt

Gerade von der FachPack in Nürnberg zurück gekommen. Da habe ich mich heute mit Daniel nach neuen Verpackungslösungen und Befüllungsmöglichkeiten für Firmenmüslis und Kleinserien umgesehen. Max und Philipp waren letztes Jahr dort. So eine Messe gibt einem immer die Möglichkeit, Lieferanten einmal persönlich zu sprechen. Obwohl man mehrmals die Woche telefoniert, ist es doch ganz angenehm, seinem Gesprächpartner einmal in die Augen zu sehen…

Auf der Suche nach Dosierwaagen, die immer eine bestimmte Menge einer Müslimischung abgeben, haben wir uns dann doch gewundert, wieviel Geld man für einen Microcontroller, eine elektronische Waage und etwas Edelstahl ausgeben kann. Ohne Wartungs-, Reinigungskosten und Verschleiß einzuberechnen, würde sich so ein kleines Gerät erst nach 180.000 befüllten Müslidosen gegenüber einer manuellen Abfüllung amortisieren! Irgendwie schon verrückt…

Was uns extrem aufgefallen ist: in der Verpackungsindustrie ist die Umweltfreundlichkeit immer noch kein großes Thema. Es gibt mittlerweile doch einige vielversprechende Ansätze – z.B. Verpackungen aus Mais- oder Kartoffelstärke. Die meisten Hersteller haben gar nichts derartiges ausgestellt. Bei den wenigen Anbietern mit nachhaltigen Lösungen, gab es höchstens eine kleine Standecke, in der die Ausstellungsstücke vor einer auf PVC-Folie gedruckten Sonnenblume verstaubten.
Ohne jetzt eine Grundsatzdebatte auslösen zu wollen, frage ich mich wirklich: woran liegt das? An den industriellen Abnehmern, die Kosten sparen wollen? An den Verbrauchern, die keinen Aufpreis für Nachhaltigkeit zahlen möchten? Haben sie überhaupt die Wahl und sind darüber ausreichend informiert? Oder sind die Lösungen vielleicht noch nicht ausgereift?