Startup des Jahrzehnts: Wer ist der Franz Beckenbauer der deutschen Startupszene

Die Überschrift sagt es ja schon: Das Online-Magazin Gründerszene sucht das Startup des Jahrzehnts in verschiedenen Kategorien, genauer suchen es die User mittels Facebook-Abstimmung. Im Kern geht es also darum, wer der Franz Beckenbauer der deutschen Startupszene ist.

Alle Nomininierten sind ja offensichtlich in ihrem Bereich erfolgreich. Aber wer davon jetzt der einzig wahre, der Kaiser, der Libero der User-Herzen, die Lichtgestalt der New Economy ist? Wir wüssten auch keine Antwort, weil zum Franz wird man ja nicht einfach so, die Kriterien sind schwer zu greifen.
Haben wir wirklich einen Markt so geprägt, einen so hohen impact gehabt, dass wir zum Beispiel auch selbst für uns stimmen würden?
Oder wer wäre denn unser Favorit neben mymuesli?

Zumindest die Frage nach dem Favoriten kann man leicht beantworten: Keine Ahnung. Bei manchen Startups versteckt sich die Innovation sehr gut, dafür war die Execution, wie die Unternehmensberater sagen würden (beim Franz wär’s der Spielaufbau), großartig. Oder die Idee hinter dem Unternehmen war gut, aber andere haben ähnliches vielleicht besser umgesetzt. Wie auch immer: Wir müssen es ja glücklicherweise nicht entscheiden, sondern können einfach abwarten.

Aber noch eimal zurück zu uns, fangen wir doch mal von vorne an:
Wir waren das erste Startup der Welt, das individuell gemixte Bio-Müslis angeboten hat und das tun wir auch heute noch. Diese Tatsache, unsere Gründung überhaupt hat viele andere Unternehmen inspiriert. Heute kann man sich fast alles im Food-Bereich individuell zusammenstellen lassen, vom Tee bis zur Schokolade. Aber wäre das auch so passiert, wenn wir nicht mit mymuesli online gegangen wären? Schwierig zu sagen. Aber um den Punkt abzuschließen: Es ist wahrscheinlich safe zu sagen, dass wir auf den Mass-Customization-Markt, gerade in Deutschland, einen signifikanten Einfluss hatten. Wie groß der letztlich war, das sollen andere entscheiden. Das würde vielleicht auch zu einem der bei Gründerszene aufgeführten Kriterien passen, dort heißt es im Text: „Besonders jene Vorreiter, die schon in kurzer Zeit den Weg für viele weitere Startups geebnet und sich dabei gegen Widerstände, Probleme und Unwissenheit durchgesetzt haben, verdienen eine Nominierung zum Startup des Jahrzehnts.“

„Doch natürlich zählen auch Reichweite, Wachstum und Performance zu den jenen Merkmalen, die ein Startup für diese Kategorie qualifizieren.“ Das ist schon schwieriger. Mangels Zahlen anderer Startups kann man ja nur eingeschränkt beurteilen, wie gut man da im Vergleich abschneidet.

„Und last but not least dürfen auch der Kundennutzen und die gute Umsetzung des eigenen Produkts Maßstäbe sein, an denen sich die Leser orientieren, wenn sie für ihre Favoriten aus der Liste unten stimmen.“
Da seid Ihr natürlich gefragt: Wie hoch ist der Kundennutzen, was können wir besser machen und wie gut haben wir das Eurer Meinung nach umgesetzt? Aber glücklicherweise können wir uns da ja auf Euer Feedback verlassen, das war ja auch die letzten jahre immer so.

Für uns ins Feld führen kann man noch einen weiteren Aspekt aus Joel Kaczmareks Post auf Gründerszene: „Neben dem wirtschaftlichen Erfolg eines Startups, spielen auch besonderer Mut, Innovation und Kreativität eine Rolle. In Zeiten von Copycats und Abkupferei sind Startups, die der Gesellschaft eine Innovation bescheren umso höher zu schätzen.“ Und an Innovation, da bin ich mir sicher, mangelt es uns nicht.

Aber im Kern spielt das doch auch keine Rolle. Denn eine solche Wahl mittels Facebook-Abstimmung hat vor allem den Vorteil, dass unter anderem viele Links geteilt werden, und eine ganze Menge Leute plötzlich auf Startups und die zugehörige Kultur aufmerksam werden. Die Startupszene ist ja ansonsten eher dem Frauenfußball vergleichbar: Ab und zu eine Aufmerksamkeits-Spitze, ansonsten bleiben viele Projekte (selbst wenn sie unglaublich erfolgreich sind) oft unter dem Radar, eigentlich immer zu Unrecht. Und deswegen sind solche Wahlen und Initiativen wie gesagt super, weil tolle Teams und Ideen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Wobei Joel Kazcmarek von Gründerszene sich wahrscheinlich noch nie bewusst als die Steffi Jones der jungunternehmerischen Öffentlichkeitsarbeit gesehen hat.

Man könnte noch eine ganze Weile an dieser Stelle schreiben und philosophieren. Aber letztlich hat der Beckenbauer Franz ja in den letzten Jahren schon alles gesagt.

Und in diesem Sinne: „Scho alles verrückte Hunde, diese Jungunternehmer. Und wer da jetzt der Franz Beckenbauer wird? Seid’s uns net bes, aber wir könnten uns auch nicht entscheiden. Schau ma halt mal, oder?“

PS: Abgestimmt wird übrigens über das sog. Datenbankprofil der Firmen, wer für uns stimmen würde, der darf das auf unserem mymuesli-Profil natürlich gerne tun, vielen Dank. Aber wie gesagt: Egal wer zum Franz wird oder schon ist. Beim Turnier dabei zu sein ist schon Ehre genug und hoffentlich bekommt die dort gefeaturte New Economy noch viel Aufmerksamkeit in der kommenden Zeit…