Im Müsli-Labor, Teil 1: Wie das Pink-Granola entstand

Im Müsli-Labor, Teil 1: Wie das Pink-Granola entstand

Für uns vom mymuesli-Team sind viele Fakten rund um Müsli ganz selbstverständlich. Wir kennen zum Beispiel die Zusammensetzung unserer Kreationen bestens, weil wir praktisch jeden Tag damit arbeiten. Aber es gibt immer wieder auch Dinge, die uns überraschen und erstaunen: Das ist dann der Fall, wenn wir uns eingestehen müssen, dass wir uns tagtäglich kaum damit auseinandersetzen – zum Beispiel die eigentliche Erfindung. Als ich davon hörte, dass wir ein Müsli mit rosa-roten Zutaten auf den Markt bringen, bin ich neugierig geworden. Mir geisterten allerhand Fragen durch den Kopf: Wie kreiert man so einen neuen Mix? Wird da wochenlang Müsli gelöffelt, bis die beste der besten Mischungen gefunden ist? Und wer macht diesen Job?

Lest in meinem Interview mit der Müsli-Kreateurin Tine, wie unser neues Pink-Granola entwickelt wurde – und warum seine Entstehung so besonders ist.

Tine im Interview zum Pink-Granola von mymuesli

Schön, dass Du Dir ein paar Minuten Zeit nimmst. Tine, wie bist Du zu Deinem Beruf bekommen?

Das hat mit einem schönen Zufall zu tun (lacht): Meine Vorgängerin Anne, die sich bisher die Müslis ausgedacht hat, ist eine alte Studienfreundin von mir! Ich hatte ihr erzählt, dass ich mich beruflich bald verändern wollte – und sie sagte mir, dass sie selbst neue Herausforderungen suche. Ein paar Tage später sprach ich sie gezielt an. Das war ein großes Glück für mich zur richtigen Zeit. Zuvor hatte ich bei einem Design-Unternehmen gearbeitet. Meine Liebe zu Müsli war zu diesem Zeitpunkt bereits ungebrochen. Ich glaube, das ist ohnehin eine wichtige Voraussetzung für jeden, der bei mymuesli arbeiten will. Motivation und Begeisterung für ein und dasselbe verbinden alle hier im mymuesli-Team sehr eng miteinander.

Du hast einen großen Anteil an der Entwicklung des Pink-Granola. Wie kam es zu dieser Kreation?

Der Prozess lief vollkommen anders ab als bei unseren bisherigen Kreationen, das weiß ich von meiner Vorgängerin Anne. Die Idee kam direkt hier aus dem mymuesli-Büro: ein Müsli im Flamingo-Style … wie cool wäre das denn, am besten noch zur Fashion Week! Beim Pink-Granola kam es also darauf an, schnell und spontan zu sein. Wir hatten nur knapp 4 Wochen Zeit bis die erste Dose in unserer Manufaktur in Passau produziert werden sollte. Das war zwischendurch echt ein bisschen Stress – aber was wäre meine Arbeit ohne etwas Nervenkitzel. Und einem pinken Vogel im Mittelpunkt!

Interview mit Tine über das Pink-Granola

Tine erklärt mir die Story hinter unserem pinken Model

Wie bist Du bei der Entwicklung des Pink-Granola Schritt für Schritt vorgegangen?

An erster Stelle achte ich natürlich auf den Geschmack. Ich muss von Anfang an verinnerlichen – wollen wir ein fruchtiges, schokoladiges, knuspriges oder rein funktionales Müsli in Bio-Qualität entwickeln? In diesem Fall sollte es eines mit Superfoods werden (damit sind besonders hochwertige Zutaten gemeint). Am Ende haben es unter anderem Chia-Samen, Himbeeren und Erdbeeren in den Mix für das Pink-Granola geschafft.

Beim Making des Pink-Granolas mit allen Zutaten

© Studio Weichselbaumer

Welcher Schritt folgte dann?

An zweiter Stelle folgte das Aussehen. Ganz klar, das ist beim Pink-Granola noch viel wichtiger als bei vielen anderen Müsli-Kreationen. Wie der Name schon sagt: Wir wollten ja ein pinkes Müsli erfinden. Und ich sag Dir – das war gar nicht so leicht, wie es klingen mag. Denn wir standen vor einigen Herausforderungen: Damit sich die Haferflocken schön rosarot färben, enthält das Pink-Granola eine Brise Açaí-Pulver, das übrigens den meisten Speisen eine intensive Röte verleiht. (Dieses Pulver wird aus den Früchten der Euterpe oleracea gewonnen, einer südamerikanischen Palmenart.) Zuerst stand auch pinke Schokolade als Zutat zur Diskussion. Ich wusste erst gar nicht, dass es sowas gibt. Wir haben uns am Ende dagegen entschieden. Mit dem fertigen Mix bin ich jetzt sehr zufrieden!

 

So viele rote Früchte enthält das Pink-Granola von mymuesli

(c) Studio Weichselbaumer

In der mymuesli-Versuchsküche zeigt Hubert die Rosenblütenblätter

© Studio Weichselbaumer

Neben Himbeeren, Erdbeeren und Açaí bringen auch leckere Granatapfelkerne ein tolles Rot in das Müsli. Und ein besonderes Highlight: Rosenblütenblätter. Die kann man sogar rausschmecken. Hinzu kommt noch ein wichtiger Vorgang: Das Pink-Granola wird in unserer Müsli-Mix-Maschine etwas länger gemixt als unsere anderen Müslis. Dadurch entsteht eine Art Fruchtgrieß, der das Pink-Granola zusätzlich färbt.

Mit wem hast Du am meisten zusammengearbeitet?

Für die Entwicklung des Pink-Granola habe ich mich eng mit Hubert Rothbauer abgestimmt. Er weiß als gelernter Küchenmeister genau, wie er feine Geschmacksnoten in ein neues Müsli bringt. Denn, na klar, es kann leicht passieren, dass eine Zutat im Mix überwiegt … zu viele Früchte, zu viele Haferflocken, zu knusprig – und, und, und. Es liegt an Hubert, die passenden Zutaten zusammenzubringen und anschließend für die geschmackliche Balance zu sorgen. In unserer kleinen mymuesli-Versuchsküche in Passau (ja, sowas haben wir wirklich) hat er eine Menge ausprobiert, experimentiert, getüftelt – und uns schließlich verschiedene Musterproben nach Berlin geschickt.

Hier seht ihr Hubert fleißig beim Mischen:

Hubert experimentiert fleißig in der mymuesli-Versuchsküche.

(c) Studio Weichselbaumer

Als Huberts fertige Müsli-Proben hier bei uns im mymuesli-Büro eingetroffen sind, haben mymuesli-Mitgründer Hubertus, Head of Stores Stephan und ich diese kritisch unter die Lupe genommen. Wir hatten natürlich auf vieles zu achten: Überzeugen uns die Müsli-Proben optisch? Wie ist die Konsistenz des Müslis zusammen mit Milch und Joghurt? Haben wir wirklich alle gewünschten Geschmacksnoten drin?

Wie sind das Team und Du vorgegangen, nachdem feststand, welche Zutaten in das Pink-Granola kommen?

Sobald wir uns auf ein Rezept geeinigt haben, ist Hubert ein zweites Mal ins Spiel gekommen: Er hat alle Informationen in unseren Admin-Mixer eingegeben (ein internes mymuesli-System, das uns eine Menge erleichtert, denn darin werden alle Zutaten archiviert). Wir können so ganz einfach die Zusammensetzung aller Nährwerte ausrechnen. Auf dieser Grundlage entsteht unsere Nährwerttabelle, die später im unteren Bereich der Dosen-Rückseite aufgedruckt wird. Sie schlüsselt exakt auf, wie viel Energie, Fett, Kohlenhydrate, Zucker, Ballaststoffe und Eiweiße in jedem Müsli enthalten sind. Eine Portion (60g) Pink-Granola enthalten zum Beispiel 36g Kohlenhydrate.

Das ist aber noch nicht alles: Sobald Hubert mir diese Daten zugeschickt hat, kann ich die Geschmacksblume anlegen. Auch die befindet sich hinten auf der Dose, rechts unten in der Ecke. Die Blume hat den Vorteil, dass sie auf einen Blick eine gute Vorstellung vom Geschmack gibt. Beim Pink-Granola sind das rote und blaue Blütenblatt komplett farbig ausgefüllt. Das zeigt an, dass es sich um ein sehr fruchtiges und zugleich knuspriges Müsli handelt.

Was ist schließlich passiert, als Du mit dem Entwickeln des Müslis komplett fertig warst?

Ha, Moment! Da sind wir noch lange nicht. Die Müsli-Dose mussten wir doch auch noch entwerfen lassen. Meistens holen wir uns grafische Unterstützung bei der Agentur Navarra. Die gestaltet uns schon seit einiger Zeit viele unserer Müslidosen, so auch im Fall des Pink-Granola. Hier erhalten wir bis zu 12 Entwürfe, die wir sorgfältig im mymuesli-Marketing-Team abstimmen. Erst, wenn ein klarer Favorit feststeht und die Inhalte vom Qualitätsmanagement abgesegnet sind, gehen die Dosen in den Druck.

Und die Druckerei schickt die Dosen dann direkt zur Müsli-Manufaktur?

So ähnlich. Vorher stehen wir noch in intensivem Kontakt mit den Druckereien. Sandra Steinberg aus Passau und ich arbeiten dafür mit zwei Unternehmen zusammen. Die eine Druckerei kümmert sich allein um das Bedrucken der Etiketten, die danach umseitig auf die Pink-Granola-Dose geklebt werden. Die andere Druckerei ist für die Deckeleinleger zuständig. Erst dann lege ich ein Factsheet an, unser internes mymuesli-Dokument, auf dem sich alle wichtigen Fakten über das Pink-Granola in Kurzform wiederfinden: Produktinfo, Preis, Menge und so weiter. Wir nutzen das, weil es die Kommunikation im Team erheblich erleichtert.

Das Factsheet verbreite ich anschließend in den verschiedenen internen Abteilungen – vom Vertrieb über die Produktion bis hin zum Marketing. Unser mymuesli-Grafik-Team hat im letzten Schritt gemeinsam mit unserem Fotografen Viktor Strasse die Produktbilder für unsere Website gemacht.

Das möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Zum Schluss noch eine kleine Bilderstrecke von unserem Foto-Shooting zum Pink-Granola vor vier Wochen:

Grafikerin Lena beim Arrangieren des Foto-Settings zum Flamingo-Müsli

Unsere Grafikerin Lena und der Flamingo bereiten sich auf die ersten Produktbilder vor

Behind the Scenes beim Fotoshooting bei mymuesli

v.l.n.r.: Kai (Content), Lena (Grafikerin), Viktor Strasse (Fotograf) und Benni (Grafiker)

Das Pink-Granola von mymuesli ist bereit fotografiert zu werden.

Alle helfen mit beim Fotoshooting bei mymuesli mit dem Pink-Granola

Wem gehören die Beine? Lena und Fabiola arrangieren das Setting

In der Zwischenzeit läuft die Produktion des Pink-Granola in der Manufaktur in Passau längst auf Hochtouren. Eine Arbeit im Akkord!