Zum Weltmüslitag: Die Geschichte des Müslis

Zum Weltmüslitag: Die Geschichte des Müslis

Weihnachten, Ostern, Neujahr finden wir … ganz ok. Zum Feiern zumute ist uns bei mymuesli aber an anderen Tagen: Am 30. April zum Beispiel, dem mymuesli-Geburtstag. Doch mittlerweile für uns genauso wichtig: der Weltmüslitag. Jedes Jahr am 3. Samstag im September ist es wieder soweit. Einen Tag lang feiert die Welt mit uns das beste Frühstück der Welt. Grund genug, um anlässlich dieses Datums die Geschichte des Müslis für Euch nochmals auszurollen.

Den Müsli-Erfinder kennen vermutlich die meisten von Euch, zumindest dem Namen nach: Es war ein Schweizer Arzt, Dr. Maximilian Bircher-Benner, dem wir die wunderbarste aller Frühstücksvarianten zu verdanken haben. Anfangs allerdings ging es weniger um Genuss, als vielmehr um eine ausgewogene Diät. Bircher wollte unter anderem „die Muttermilch ersetzen“ – denn Müsli habe „fast denselben Anteil an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten“, wie Thomas Kirchner in der Süddeutschen Zeitung schreibt.

Dr. Max Bircher-Benner auf einem Foto von 1937 (Foto: ullstein bild).
Dr. Max Bircher-Benner auf einem Foto von 1937 (Foto: ullstein bild)

Glaubt man der Legende, so hat die Geschichte des Müslis noch viel früher seinen Anfang genommen: Schon in der Bibel wird ein Ur-Körnermix als sättigende Ernährungsgrundlage erwähnt. Schaut man noch ein Stück weiter in die Vergangenheit, gibt es neusten Erkenntnissen nach Hinweise darauf, dass schon Menschen in der Steinzeit vor ca. 105.000 Jahren in Mosambik, Südostafrika, mit Mahlwerkzeugen Getreide in einer Höhle zubereitet und aus Schalen gegessen haben. 

Müsli, wer hats erfunden?

Das moderne Müsli mit Haferflocken, wie wir es heute kennen, hat aber einen anderen Ursprung. Es geht auf den Schweizer Dr. Bircher-Benner zurück, der auf einer Wanderung das erste Mal etwas Müsli-Ähnliches bei einer Sennerin probiert hat. Daraus wurde dann eine „Apfeldiätspeise“ für seine Patienten, die über die Jahre glücklicherweise einen schöneren Rufnamen bekam: Müsli, oder besser gesagt Bircher-Müsli. So nennt man heute die Variation mit geriebenem Apfel, die wir zu Beispiel auch in jedem unserer Müsli-Läden nach mymuesli-Geheimrezept servieren.

Von der Schweiz und Bircher-Benners Sanatorium „Lebendige Kraft” aus hat das Müsli dann der Historie nach seinen Siegeszug rund um den Globus angetreten. Doch wie Dr. Eberhard Wolff von der Uni Basel in seinem Text „Über die Unfolklorisierbarkeit des Birchermüeslis und die Pluralität von Identitäten” feststellt: „Der Aufstieg brauchte lange, grosse Teile des 20. Jahrhunderts, denn die Route zum Gipfel war schwierig.”

Bircher Benner Sanatorium und mymuesli

So schön sich diese Geschichte des Müslis auch erzählt: Für Wolff sind auf Nachfrage von uns die sagenumwobene Sennerin und die „Almkost-Geschichte ein typischer Gründungsmythos“. Der halte sich, weil  „solche Mythen in der Regel griffig sind. Äpfel gedeihen im Flachland und nicht auf dem Berg.“ (Wer das nochmals nachlesen will: „Über die Unfolklorisierbarkeit des Birchermüeslis und die Pluralität von Identitäten” ist erschienen in „Alltagsküche – Bausteine für alltägliche und festliche Essen”, ein Privatdruck des Volkskundlichen Seminars der Universität Zürich, 2005, S.89)

Und so gehts: Das Originalrezept nach Bircher-Benner

„1 Esslöffel gezuckerte Kondensmilch und den Saft einer halben Zitrone unter einen gestrichenen Esslöffel Haferflocken mischen, die zuvor in 3 Esslöffel Wasser 12 Stunden eingeweicht wurden. 2-3 kleinere oder einen grossen Apfel mit Haut, Gehäuse und Kernen auf dem Apfelreibeisen unter kräftigem Druck reiben und in öfteren Reibpausen gut unter den Brei mischen. Einen Esslöffel geriebener Nüsse (Baumnüsse, Haselnüsse, Mandeln) bei Tisch aufstreuen. Die Speise so frisch wie möglich nicht als Nachtisch, sondern vor jeder anderen Speise servieren“. (Nachzulesen in Dr. Max Bircher-Benners Werk: „Früchtespeisen und Rohgemüse”, 13. Auflage, Basel, Leipzig, Wien, 1931, S.22f.). Vielen Dank an dieser Stelle an Dr. Eberhard Wolff, der uns viel Material über Bircher-Benner zur Verfügung gestellt hat. Und dessen Postkarte an uns auch dieses Rezept enthielt!

Unser Video zur Bircher-Müsli-Geschichte

Wer die Geschichte von Bircher-Benner lieber im Video sehen möchte, Lilly erzählt sie Euch direkt:

Wenn Du nun Appetit bekommen und Lust hast, selbst mal Bircher-Müsli auszuprobieren: Hier geht’s zu unseren drei Bircher-Sorten und Bircher-Paketen, ob klassisch, als Himbircher oder oder mit vielen Früchten als Beeren-Bircher.

Bircher-Müsli mit frisch geriebenem Apfel schmeckt einfach am besten.

Die Äpfel brauchte es irgendwann jedoch nicht mehr zwingend für den Müsli-Genuss. Denn seit den 1950ern etwa gab es Müsli dann als Fertigprodukt zu kaufen: Meistens mussten Müsli-Fans damals noch ins Reformhaus gehen oder Naturkostläden besuchen, um Frühstücksmüsli kaufen zu können. In den 1970ern schafften es die Müslis dann auch immer öfter in Supermarktregale. So langsam, schreibt Wolff im oben schon erwähnten Text, „zerbrach die Identität des Müeslis in eine Art multipler kulinarischer Persönlichkeit”. Mit anderen Worten: Müsli war nicht mehr nur Diätspeise, musste nicht jedes Mal frisch zubereitet werden, sondern wurde von vielen Seiten neu entdeckt, ob im politischen Kontext der Ökobewegung, von Sportlern, Bergsteigern oder ersten Convenience-Fans.

Müsli ist heute ein Weltstar

Ganz recht, es ist wird in den meisten Teilen der Welt inzwischen geliebt und ist aus dem Alltag vieler, vieler Länder deshalb nicht mehr wegzudenken. Und der Markt wächst weiterhin stark, gerade in Ländern, wo man Müsli nicht sofort auf dem Frühstückstisch vermuten würde, etwa in Kenia oder im Iran. Es sieht also auch global gut aus für unser aller Lieblingsfrühstück: Doch erfunden hat es vor mehr als 100 Jahren ein Arzt aus der Schweiz. Danke, Max Bircher-Benner!

Paleo-Müsli ist frei von Getreideflocken.

Wir möchten Euch aber nicht nur die Müsli-Geschichte erzählen. Speziell zum Weltmüslitag haben wir Euch auch ein Weltmüslitags-Paket geschnürt, in dem Ihr der Müsli-Evolution selbst auf den Geschmack kommen könnt: Es besteht aus unserem Urgetreide-Müsli, Bircher, Paleo-Apfel-Crunchy und dem Blaubeer-Müsli – ein abwechslungsreicher Mix an Lieblingsmüslis, die mit großer Sicherheit schon in der Steinzeit beliebt gewesen wären.