Im Porträt: Jörg Döring, unser Müsli-Dosen Künstler

Pünktlich zum 5-jährigen Jubiläum haben wir ein Experiment gewagt: Eine Künstlerdose, d.h. ein Kunstwerk in limitierter Auflage, das auf unseren Müslidosen basiert. Über die Galerie 30works in Köln schließlich und den Galeristen und Geschäftsführer Gérard Margaritis schließlich, trafen wir auf den Düsseldorfer Künstler Jörg Döring. A match made in heaven, könnte man sagen. Denn wir waren sofort begeistert von seiner Kunst, den Farben und Motiven. Und glücklicherweise hat sich Jörg Döring auch bereit erklärt, ein Müslidosen-Kunstwerk für uns zu gestalten. Auf 1000 Exemplare ist die runde Dose limitiert, jede ist handsigniert. Die Chance also, einen echten Döring zu besitzen und gleichzeitig die erste mymuesli limited edition.

Link: Auf unserer Jubiläums-Seite kann man die Künstlerdose von Jörg Döring bestellen.

Und heute Morgen bekam ich eine Email von Jörg Döring, dass er seinen Roller mit dem Design verschönert hätte – mit Fotobeweis. Der Künstler-Roller ist aber leider ein Unikat – und nicht bei uns zu erwerben…
Jörg Dörings Künstler-Roller
Doch vom Roller zum eigentlichen Inhalt dieses Artikels. Denn wer ist Jörg Döring eigentlich. Viele kennen ihn bestimmt, aber für diejenigen, die seine Kunst zum ersten Mal erleben: Laura aus dem mymuesli-Team hat diese Woche ein kleines Porträt über ihn verfasst:

Die Ikone der Pop-Art-Kunst, so wird Jörg Döring oftmals bezeichnet. Und das nicht ohne Grund, denn der Künstler bringt in seinen Werken eine ganz besondere und individuelle Kombination aus verschiedenen Motiven zum Ausdruck. Seine Lieblingsthemen sind hierbei die amerikanisch geprägten, wie New York, Hollywood, Comics und Werbung. Genau diese Inhalte spiegeln sich ebenfalls in der eigens für mymuesli entwickelten Dose wieder.

Der Künstler Jörg Döring, der mittlerweile international geschätzt wird, begann einst als Comiczeichner und erlangte Anfang der 90er, durch seine riesigen Donald Duck und Mickey Mouse Gemälde Bekanntheit. Er malte damals ausschließlich in Acryl. Spuren seiner Vergangenheit und dessen Motive sind heute noch ganz bewusst in seinen Kunstwerken zu finden. Die Figur des Donald Ducks findet er heute noch faszinierend, denn sie bietet eine große Darstellungs- und Gestaltungsvielfalt und ist vor allem zeitlos. Und genau deshalb zieht sich diese Gestalt heute noch durch seine Gemälde.

Nur seine Technik hat sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Denn seit 2000 spiegelt sich in seinen Werken eine Kombination aus Techniken der Serigrafie und individueller Malerei wieder. Ersteres ist ein sogenanntes Durchdruckverfahren, bei dem Farbe durch ein Sieb, welches als Druckform dient, auf die Druckunterlage gepresst wird. Jörg Döring vollendet seine Bilder durch das Auftragen von Ölfarbe, oder von Lacken und Ölen. Die Bilder werden somit zu einzigartigen Unikaten und ziehen viele Zuschauer in ihren Bann.

Und nicht nur die Art seiner Malerei wandelte sich, sondern auch die Geschichten, die hinter den Bildern stehen. In den Anfangsjahren sind die gemalten Stories klar erkennbar und leicht interpretierbar. Doch während der Jahre ließ Döring mehr Räume zum Nachdenken und Diskussionen. Beim ersten Hinsehen wird dem Betrachter nicht sofort klar, was genau die Bilder ausdrücken möchte, es steckt etwas Geheimnisvolles in ihnen.


Insgesamt ist er in 40-50 renommierten Galerien in Europa vertreten und stellt zusätzlich noch in Amerika und Kanada aus. Er ist weltweit bekannt geworden, auch dadurch, dass er als einziger Künstler überhaupt Fotos von berühmten Persönlichkeiten, wie beispielsweise Marilyn Monroe künstlerisch umsetzen darf. Berühmte Werke mit Prominenten wie Marlon Brando, Sean Connery und Steve Mc Queen sind beispielsweise „The Brand“, „Intelligence“, „No Limit“.

Ideen zu seinen Werken bekomme er „nach Pulsschlag“. Er schöpft seine Impulse aus Dingen im Rohzustand, die emotionalisierend auf ihn wirken. Darauf baut er dann eine Geschichte auf, die zur Grundlage seiner Werke wird. Zusätzlich wird er von Kultfiguren aus den 60er und 70er Jahren inspiriert, beispielsweise von Romy Schneider. Für ihn sind die starken Persönlichkeiten, die sich hinter diesen Ikonen verbirgt wichtig. Laut einem Interview des Rahmenblogs mit dem Künstler (Link: http://www.rahmenblog.de/jorg-doring-25-jahre-pop-art.html) beschäftigt er sich lieber mit Themen, die „ein Gegengewicht zur heutigen Castingkultur, zum Rundgelutschten und zur Einheitsästhetik“ sind.

Seine Werke sollen vor allem möglichst vielen Menschen gefallen – das steht für den Künstler zweifelsfrei im Vordergrund. Manchmal eröffnet sich zwar für die Betrachter durch tiefgründigeres Nachdenken eine Zusatzebene, doch das sei nicht entscheidend. Außerdem fertig Jörg Döring auch keine Werke nach Wunsch an. Denn dieses letzte Stück Freiheit – zu malen, wonach ihm ist – möchte er sich unbedingt bewahren, es ist ihm quasi heilig.

In seinem großen Atelier arbeitet er meist nie nur an einem einzigen Bild, sondern immer an mehreren, meistens an einer Gruppe mit fünf bis zehn Bildern. So schafft es Döring diese Werke auf einem hohen Niveau zu halten, denn er verbessert alle Bilder so lange, bis zwischen den Einzelnen keine Qualitätsunterschiede mehr bestehen. Außerdem ist er kein Fan von Vorzeichnungen auf Papier, denn das Übertragen auf die Leinwand bringt nur Fehler mit sich. Deshalb entstehen Vorzeichnungen bei ihm immer direkt auf der Leinwand. Dort hat er dann viel Platz zum künstlerischen Austoben und Stimmungen und Geschichten können sich so auf den Werken entfalten.

Link: Jörg Dörings Entwicklung über die Jahre hinweg…
Jörg Döring ist in den 60ern im Ruhrgebiet geboren und tobte sich das erste Mal an der Leinwand mit 15 Jahren aus. Allerdings hatten diese Werke damals weder gehaltvollen Inhalt noch konkrete Motive. 1987 eröffnete der Künstler sein erstes Atelier, hatte allerdings zunächst Anfangsschwierigkeiten, was die Kunden betraf. Ende der 80er ging es allerdings mit ersten Ausstellungen aufwärts. Dies setzte sich fort, als er in ein 300qm Fabrikloft umzog und von dort aus malte, ausstellte und seine Bilder verkaufte. In den 90ern zog er aus Essen weg und stellte in Städten in ganz Deutschland aus – Döring hatte damals genug vom Ruf des „Local Heros“. Er gründete eine Familie und zog mit ihr zunächst erst durch ganz Europa und war später auch weltweit bei Ausstellungen vertreten.